Falsch verstandener Tierschutzgedanke

Falsch verstandener Tierschutzgedanke

Wir sind entsetzt und fassungslos, welcher Hass gerade den Kleintierzüchtern in Markelsheim entgegenschlägt. Und das völlig zu Unrecht! Denn: ES GIBT KEINE KATZEN IN DEN HÜHNER-VOLIEREN BEIM KLEINTIERZUCHTVEREIN MARKELSHEIM!

Aufgrund von Halbwissen oder vermeintlichem Hörensagen werden nicht nur negative Bewertungen bei Google Maps vergeben und ein kleiner, engagierter Verein schlechtgemacht. Es werden völlig ungerechtfertigt Anschuldigungen erhoben, Menschen beschimpft und persönlich bedroht. Menschen, die völlig unschuldig sind! All das geschieht aus einem völlig falschen Tierschutz-Gedanken heraus. All das geschieht durch Menschen, die sich selbst vor Ort natürlich gar kein Bild gemacht und die Katzen in den Volieren gesucht haben. Katzen, die die Menschen in Markelsheim gar nicht finden können, weil sich dort schlichtweg keine Katzen befinden!!! Aber auf Unschuldige einzuprügeln ist ja so einfach. Und in der Regel trifft es die falschen. Wie auch in diesem Fall. Sehr traurig!!! Daher, liebe Hater, löscht bitte eure Kommentare und recherchiert erst einmal genau, WO in Bad Mergentheim oder Stadtteilen die vermeintlich(!) misshandelten Katzen genau untergebracht sind. Und dann sprecht doch einfach erstmal mit den Leuten vor Ort, die alle nett und verständig sind, bevor ihr verurteilt und beschimpft. Und bitte, bitte entschuldigt euch – gern auch in einem anonymen Schreiben bei den Kleintierzüchtern in Markelsheim. Eine ehrliche Entschuldigung gebietet allein schon der Anstand und macht zumindest ein wenig wieder gut.

Stellungnahme Tierschutzverein

ES FOLGT UNSERE EIGENE STELLUNGNAHME ZU DEN KATZEN IN DEN HÜHNER-VOLIEREN:

Natürlich teilen wir – wie auch unser Veterinäramt – die Meinung, dass Heim- und Haustiere ein artgerechtes Zuhause und Zuwendung benötigen. Es besteht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Behörde und man unterstützt sich gegenseitig im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten bei der täglichen Arbeit zum Wohle der Tiere. Und genau hier liegt das Problem: Im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten! Denn wie man auf den Videos und Fotos, die durchs Netz schwirren, unschwer erkennen kann, sind die gezeigten Katzen gut genährt, sie haben keine Verletzungen oder erkennbaren Krankheitszeichen. Weiterhin haben sie Kontakt untereinander und auch mit den Menschen, die täglich sämtliche Tiere vor Ort versorgen; und sie haben sowohl Zugang zum überdachten Außen- wie auch erhöht zum geschützten, separaten Innenbereich. Und die meisten Tiere genießen zudem Freigang. Die Außenvoliere allein entspricht bereits den Mindestanforderungen an die Größe eines Geheges für Katzen; eine Erhöhung ist ebenfalls vorhanden. Zudem sieht man auf den Videos, dass die Katzen weder gestresst durch die Hühner sind noch andersherum.

Und wenn alle einmal ehrlich sind, hat eine einzeln gehaltene Wohnungskatze in einer Ein-Zimmer-Wohnung ohne Balkon deutlich weniger Platz, Umweltreize und Sozialkontakt als die Katzen in den Hühner-Volieren.

Einziger wirklich großer Kritikpunkt ist das Thema Tiergesundheit. Denn Katzen könnten sich bei Hühnern mit Geflügelkrankheiten oder Milben infizieren, die Hühner andersherum aber auch mit Kokzidien oder Giardien der Katzen. Das setzt aber immer voraus, dass die Tiere tatsächlich infiziert sind. Die Fotos und Videos lassen darauf keinen Schluss zu…

Das Szenario der Volieren-Katzen vergleichen wir nun der Fairness halber mit den halb verhungerten, mit Parasiten übersäten Fundkatzen mit vor Eiter triefenden Augen und schrecklichem Durchfall, die uns nahezu jede Woche im Tierheim erreichen…  Katzen, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht gefüttert wurden bzw. sich kaum selbst versorgen konnten; Katzen, die überhaupt kein Dach über dem Kopf hatten.

Privat mag nun jede*r von der Katzenhaltung im Hühnerstall denken, was er oder sie möchte. Das tun wir als Einzelpersonen im Tierschutzverein selbst auch. Und auch auf die Gefahr hin, dass wir als Tierschutzverein nun als „unfähig“ oder „ignorant“ beschimpft werden, gehen wir als Gesamtorganisation aus rein rechtlicher Sicht mit der Einschätzung des Veterinäramtes konform: Ein Eingreifen ist aus den genannten Gründen nicht möglich. Denn auch wir sind an geltendes Gesetz gebunden und können nicht, wenn wir es für angebracht halten, fremde Grundstücke betreten oder gar Tiere wegnehmen. So gern wir es oft auch tun würden… Daher unser dringender Appell an Euch alle: Richtet Euren Unmut an die Politik! Setzt Euch für bindende Vorgaben zur Tierhaltung ein, die weit über das geltende Minimum hinausgehen. Unterstützt die baldige Einführung eines Hundeführerscheins mit Sachkundenachweis. Kämpft gemeinsam mit uns für eine bundesweite Katzenschutzverordnung mit Kastrations- und Registrierungspflicht, damit das Leid der freilebenden Streunerkatzen endlich ein Ende hat. 

Dafür danken wir und die Tiere Euch von Herzen!