Erste Hilfe

Erste Hilfe

Erste Hilfe bei Katzen

Atemnot 
Bei einer schweren Atemnot müssen Sie mit Ihrer Katze sofort zum Tierarzt, denn es handelt sich dabei um einen lebensbedrohlichen Zustand.

Mögliche Ursache
Katzenschnupfen führt nur äußerst selten zu einer schweren Atemnot. Gefährlich sind z.B. Insektenstiche in den Rachen. Durch die Schwellung kann der Kehlkopf verlegt werden, sodass die Luft nicht mehr in die Luftröhre gelangen kann. Schwere Verletzungen des Brustkorbs oder des Kopfes, starke Schmerzen und Schockzustände können eine Atemnot auslösen. Bei Herzerkrankungen ist es möglich, dass sich Gewebswasser in den Lungen ansammelt und die Atemnot auslöst. Alle Lungenerkrankungen gehen natürlich auch mit Atemnot einher.

Symptome
Eine Katze atmet normaler weise 20–25 mal pro Minute. Ist sie aufgeregt oder angestrengt, können es auch bis zu 60 Atemzüge pro Minute sein, doch sollte sich die Atmung des Tieres rasch wieder beruhigen. Wenn Sie über einen längeren Zeitraum eine beschleunigte Atmung feststellen, ist dies immer ein Krankheitssymptom. Am besten zählen können Sie die Atmung, wenn Sie den Brustkorb beobachten. Hebt er sich, atmet die Katze ein. Das Heben und Senken des Brustkorbes sollte gleichmäßig, nicht angestrengt wirken. Katzen hecheln äußerst selten. Gesunde Tiere atmen in der Regel nur durch die Nase, darum ist die so genannte Maulatmung immer ein Alarmzeichen

Maßnahmen
Tritt die Atemnot plötzlich auf, sehen Sie ins Maul der Katze. Eventuell müssen Sie einen Fremdkörper entfernen. Versuchen Sie Insektenstiche zu kühlen, indem Sie die Katze an Eis lecken lassen oder ihr einen Eisbeutel auf den Hals legen. Rufen Sie den Tierarzt an, damit er sich vorbereiten kann. Sorgen Sie für einen möglichst ruhigen Transport, denn Aufregung verschlimmert die Atemnot.

Vorbeugung
Früherkennung von inneren Erkrankungen, wie z.B. Herzkrankheiten, und deren konsequente Behandlung verhindern, dass es zu einer plötzlichen Atemnot kommt.
Äußere Wunden
Während kleine Abschürfungen oder Kratzer am besten ohne Behandlung an der frischen Luft am besten heilen, müssen tiefe oder großflächige Wunden schnell versorgt werden.

Mögliche Ursache
Herumliegende Glasscherben, Stürze, Kämpfe: Die Möglichkeiten, sich zu verletzen, sind ohne Zahl. Katzen, die nach draußen dürfen, haben naturgemäß ein größeres Verletzungsrisiko als reine Stubentiger.

Symptome
Große, stark blutende Wunden erkennt man sofort. Bei tiefen, aber kleinen Verletzungen (insbesondere Bissverletzungen) ist das manchmal gar nicht so einfach, weil sie durch das Fell nicht sichtbar sind oder bereits mit geronnenem Blut verkleben. Wenn sich Ihre Katze plötzlich auffällig verhält, also z.B. lahmt, sich versteckt, Klagelaute von sich gibt oder Ähnliches, suchen Sie Ihren Körper nach Wunden oder verklebten Stellen ab. Finden Sie solch eine verklebte Stelle, säubern Sie sie vorsichtig mit lauwarmem Wasser. Nur so können Sie feststellen, wie tief die Wunde ist. Einen alten Haudegen, der keinem Streit mit anderen Katzen aus dem Wege geht, sollten Sie regelmäßig am ganzen Körper untersuchen.

Maßnahmen
Starke Blutungen stillt man, indem man ein zusammengefaltetes, sauberes Tuch, besser natürlich eine Druckkompresse aus dem Verbandskasten, auf die Wunde presst. An den Beinen kann man auch einen Druckverband anlegen. Gerade bei starken Blutungen muss die Katze sofort zu einem Tierarzt gebracht werden. Ist die Blutung schwach, säubert man die Wunde und ihre Umgebung oberflächlich. Haare, die in die Wunde hineinragen, sollte man entfernen. Die Reinigung in der Tiefe der Wunde ist Tierarztsache. Für den Transport zum Tierarzt legt man einen leichten, aber trotzdem gut gepolsterten Verband an. Bitte keine Wundpuder und Desinfektionsmittel in die Wunde bringen. Sie können die Heilung komplizieren.

Vorbeugung
Kastraten leben ungefährlicher. Unkastrierte Kater neigen zu ausgedehnten Ausflügen und kämpfen erbittert mit Rivalen, damit ist ihr Unfall- und Verletzungsrisiko gegenüber Kastraten deutlich erhöht. Zur Gefahr in der Wohnung wird alles, was spitz und scharf ist. Ähnlich, wie es Eltern mit Kleinkindern tun, sollte man regelmäßig mit kritischem Blick die Wohnung nach Gefahrenquellen absuchen.
Hitzschlag
Katzen lieben Wärme. Doch ein Zuviel kann auch ihnen schaden.

Mögliche Ursache
Meist spielen mehrere Faktoren bei der Entstehung eines Hitzschlags eine Rolle. Hohe Temperaturen, z.B. beim Transport im Auto, verbunden mit Angst und Stress, oder eine besondere Hitzeempfindlichkeit bei langhaarigen Katze mit dichter Unterwolle und Atemschwierigkeiten bei zu kurzer Nase können zum Hitzschlag führen.

Symptome
Katzen, denen zu heiß wird, hecheln. Zu Beginn sind die Tiere noch unruhig und suchen einen kühleren Platz. Gelingt das nicht, werden sie apathisch, liegen meist in der Bauchlage und hecheln. Katzen, die in der Seitenlage angetroffen werden, müssen immer sofort zum Tierarzt.

Maßnahmen
Sie dürfen die Katze niemals schnell abkühlen! Denn dann droht die Gefahr des Kreislaufkollapses. Zuerst sollte die Katze an einen schattigen Platz gebracht werden. Dann können Sie ihr Fell mit einem nassen Tuch befeuchten. Bieten Sie der Katze frisches Wasser. Trinkt sie nicht von alleine, tropfen Sie das Wasser vorsichtig auf ihre Zunge, auch Tropfen auf die Pfoten leckt sie eventuell ab. Versuchen Sie aber nie, einer bewusstlosen Katze Flüssigkeit einzuflößen – sie könnte bei diesem Versuch ersticken.

Vorbeugung
Auf lange Autofahrten in der Mittagshitze sollten Sie verzichten. Katzen sollten immer ein schattiges Plätzchen aufsuchen können.
Innere Verletzungen
Auch wenn es scheint, dass nach einem Unfall noch einmal alles gut gegangen ist und die Katze munter wirkt, muss man mit ihr zur Untersuchung zum Tierarzt und sie in den nächsten Tagen gut beobachten, denn sie kann sich innere Verletzungen zugezogen haben, die erst nach ein paar Tagen offensichtlich werden.

Mögliche Ursache
Unfälle, Stürze, aber auch das Verschlucken von spitzen oder scharfen Gegenständen können zu inneren Verletzungen führen.

Symptome
Blutverluste erkennt man daran, dass die normalerweise rosa Schleimhäute des Mauls und der Augenlider blass werden. Liegt der Blutverlust schon längere Zeit zurück, können die Schleimhäute auch gelblich werden. Verletzungen im Brustkorb können zu Atemnot führen. Zeigt die Katze Schmerzen beim Hochheben, kann das ein Hinweis sowohl auf Verletzungen im Bauchraum als auch im Brustkorb sein. Schwierigkeiten beim Kot- oder Harnabsatz sind immer ein ernst zu nehmendes Warnsignal.

Maßnahmen
Eine Katze mit inneren Verletzungen ist schockgefährdet. Sie muss dunkel, warm und ruhig gehalten und rasch in die nächste Tierarztpraxis transportiert werden. Nach einem Unfall sollte man die Katze einige Tage unter Beobachtung in der Wohnung halten und Kot- und Harnabsatz kontrollieren. Bei blutigem Urin, Schmerzen beim Wasserlassen oder wenn die Katze Harn nur tröpfchenweise ausscheiden kann, muss sie dringend zur Nachuntersuchung beim Tierarzt.

Vorbeugung
Katzen, die sich nur in der Wohnung oder auf eingezäunten Grundstücken aufhalten dürfen, sind weniger unfallgefährdet als Katzen, die absolute Freiheit genießen.
Knochenbrüche 
Eine Katze mit einem Knochenbruch hat oft auch noch andere weniger offensichtliche Verletzungen. Daher wird der Tierarzt immer auch alle anderen Organsysteme gründlich untersuchen.

Mögliche Ursache
Unfälle, Stockschläge, Hundebisse und Stürze können zu Knochenbrüchen führen. Bei Stürzen aus dem Fenster sind Brüche des Kiefers häufig.

Symptome
Bei einem Beinbruch belastet die Katze das entsprechende Bein nicht. Vergleicht man es mit seinem Gegenstück, fällt oft auf, dass es unnatürlich beweglich ist. Brüche in Kopf- und Kieferbereich fallen durch Asymmetrien des Gesichtes oder des Schädels auf. Schädelbrüche führen nicht selten zu Krämpfen und abnormen Bewegungen. Die Pupillen können geweitet oder unterschiedlich groß sein. Bei einem Bruch des Kiefers kann die Katze in den meisten Fällen weder fressen noch trinken. Rippenbrüche erschweren der Katze die Atmung. Lähmungen des hinteren Körperbereichs treten bei Wirbelsäulenbrüchen auf. Schwanzwirbelbrüche erkennt man am schlaff herabhängenden Schwanz.

Maßnahmen
Da Schockgefahr besteht, sorgen Sie für Wärme und Ruhe. Lagern Sie die Katze auf einer festen Unterlage und sorgen Sie dafür, dass sie nicht herunterspringt. Dabei leistet ein Handtuch, das Sie vorsichtig um Katze und Unterlage wickeln, gute Dienste. Besser noch ist die Lagerung in einem Transportbehälter aus Plastik, dessen Deckel sich abnehmen lässt. Das ist wichtig, um die Katze so schonend wie möglich hineinzulegen und wieder herauszubringen. Runde Weidenkörbe sind ungeeignet, weil Sie die Katze darin weder gerade lagern können noch schonend hinein- und herausbringen können. Transportieren Sie die Katze möglichst erschütterungsfrei. Offene Brüche, d.h. Brüche, die mit blutenden Wunden einhergehen, müssen mit einem sauberen, am besten sterilen, Tuch abgedeckt werden, um das Eindringen von weiterem Schmutz zu verhindern. Bitte versuchen Sie niemals, einen Bruch selbst einzurichten, das ist Sache des Tierarztes.

Vorbeugung
Lassen Sie Katzen nie alleine, wenn Fenster geöffnet oder gekippt sind, Verletzungen durch Stürze und Einklemmen sind häufig. Vielen Unfällen kann man nicht vorbeugen. Man kann nur vorbereitet sein. Dazu gehört auch, die Telefonnummer des Tierarztes oder der tierärztlichen Notdienstbereitschaft allzeit griffbereit zu haben.
Krampfanfälle
Krämpfe, das unkontrollierte Zucken oder Verkrampfen der Muskulatur, sind ein ernst zu nehmender Fall für den Tierarzt.

Mögliche Ursache
Krämpfe aufgrund eines epileptischen Anfalls im engeren Sinne sind bei Katzen selten. Häufiger kommen Stoffwechselstörungen, z.B. Nieren- oder Leberschäden, vor. Auch Vergiftungen mit Schneckenkorn oder Frostschutzmittel führen zu Krämpfen. Außerdem können Verletzungen des Gehirns zu Krämpfen führen. Ferner können Durchblutungsstörungen der Grund für die Krämpfe sein.

Symptome
Die Katze verliert die Gewalt über ihren Körper oder Teile des Körpers. Die Muskulatur kann steif und hart werden oder unkontrolliert zucken. Die Katze kann bewusstlos, im Bewusstsein getrübt oder bei vollem Bewusstsein sein.

Maßnahmen
Krämpfe sind immer ein Notfall, in dem tierärztliche Hilfe unerlässlich ist! Trotzdem ist Ruhe besonders wichtig, denn wenn sie die Katze unter Stress setzen, können sich die Krämpfe verstärken. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Tier nicht verletzen kann. Legen Sie sie auf den Boden und räumen Sie alles beiseite, woran sich die Katze stoßen könnte. Dann machen Sie alles für einen schnellen Transport zum Tierarzt bereit. Dazu gehört auch ein Anruf, ob die Praxis im Augenblick besetzt ist, andernfalls müssen Sie sich an den tierärztlichen Notdienst wenden. Schließlich transportieren Sie die Katze in einem vertrauten, dunklen und weich ausgepolsterten Korb zum Tierarzt.

Vorbeugung
Gifte außerhalb der Reichweite der Katze aufbewahren. Gesundheitschecks beim Tierarzt dienen der frühzeitigen Entdeckung von Stoffwechselstörungen und der Vorbeugung von Krämpfen.
Schock
Mit "Schock" meinen die Mediziner ein akutes Kreislaufversagen, in dessen Folge die lebenswichtigen Organe wie Gehirn, Herz und Nieren nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Der Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der sofort von einem Tierarzt behandelt werden muss.

Mögliche Ursache
Eine Verletzung mit hohem Blutverlust, ein Herzfehler, Gerinnungsstörungen des Blutes oder Gifte können beispielsweise den Schock verursachen. Häufig kommt es nach Unfällen zum Schock.

Symptome
Eine Katze im Schockzustand ist meist ruhig und wirkt geistesabwesend. Sie atmet rasch und auffällig flach. Auch der Puls ist rasch, aber schwach. Die normalerweise rosa Schleimhäute sind sehr blass. Die Katze fühlt sich kühl an.

Maßnahmen
Decken Sie die Katze zu, damit sie nicht noch mehr auskühlt, und sorgen Sie für Ruhe. Stress verschlimmert ihren Zustand. Rufen Sie sofort Ihren Tierarzt an. Damit stellen Sie sicher, dass die Praxis besetzt ist und Ihr Tierarzt auf Ihre Ankunft und den Schockpatienten vorbereitet ist. Dann transportieren Sie die Katze so schonend wie eben möglich in die Praxis.

Vorbeugung
Unfälle sind bei Freilaufkatzen leider immer möglich, eine echte Vorbeugung gibt es nicht. Anders bei den inneren Ursachen des Schocks. Durch regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt können gesundheitliche Probleme, z.B. Herzprobleme, frühzeitig festgestellt und behandelt werden, sodass es nie zum Schockzustand kommen muss.
Unterkühlungen
Unterkühlungen bei Katzen gibt es häufiger, als man denkt. Der dichte Pelz schützt die Katze zwar bis zu einem gewissen Grad, doch gibt es Situationen, in denen er versagt.

Mögliche Ursache
Kälteempfindlich sind neugeborene Kätzchen, weil ihre Energiereserven nicht ausreichen, um genügend Körperwärme zu produzieren. Auch ein nasses Fell, z.B. nach einem unfreiwilligen Bad, kann vor Kälte nicht schützen. Gefährdet sind Katzen nach einem Unfall. Insbesondere wenn die Tiere sich nicht bewegen können oder unter Schock stehen. Eine Katze sollte daher nach einem Unfall immer zugedeckt werden.

Symptome
Die normale Körpertemperatur der Katze liegt zwischen 38,5 und 39 °C. Bei Temperaturen unter 37,5 °C wird es kritisch. Zum Temperaturmessen machen Sie die Spitze des Thermometers gleitfähig (z.B. mit Vaseline oder Gleitgel) und führen Sie in den After der Katze ein.

Maßnahmen
Wichtig ist, die Katze langsam aufzuwärmen. Zu rasches Erwärmen hat zur Folge, dass ein Großteil des Blutes in die Haut fließt und lebenswichtige Organe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Heiße Wärmeflaschen können Verbrennungen verursachen. Erwachsene Katzen sollten gut abgetrocknet und in eine Decke gewickelt werden. Infrarotlampen leisten bei Kätzchen gute Dienste, jedoch muss man immer wieder die Temperatur unter der Lampe kontrollieren, damit die Kätzchen nicht überhitzt werden.

Vorbeugung
Das Nest neugeborener Kätzchen sollte regelmäßig kontrolliert werden. Werden die Kleinen unruhig oder jammern sie, kann das sowohl auf zu wenig Milch als auch auf zu wenig Wärme hinweisen.
Verbrennungen
Verbrennungen führen immer zu äußerst schmerzhaften Verletzungen. Bei einem echten Brandunfall können außerdem eine Rauchvergiftung und innere Verbrennungen der Atemwege (durch heißen Dampf) das Leben der Katze gefährden.

Mögliche Ursache
Zu Verbrennungen kann es in Alltagssituationen z.B. in der Küche kommen. Hausbrände gefährden die Katze genauso wie den Menschen. Aber auch Funkenflug bei Grillabenden, aufgeheizte Kühlerhauben im Sommer usw. bergen ein Unfallpotenzial.

Symptome
Man unterscheidet drei Grade bei Verbrennungen. Bei einer Verbrennung ersten Grades ist die Haut gerötet, geschwollen und schmerzhaft, bei einer zweiten Grades kommt es zusätzlich zur Blasenbildung. Regelrechte Verkohlungen der Haut kennzeichnen die Verbrennung dritten Grades.

Maßnahmen
Bei einem Brand muss das Tier sofort an die frische Luft. Aber bei aller Liebe zur Katze denken Sie zuerst an Ihre eigene Sicherheit! Rettungsaktionen aus brennenden Häusern können böse Folgen für Sie haben. Verbrennungen sollten unter fließendem Wasser gekühlt werden. Hausmittel wie Mehl oder Butter und auch Brandsalben schaden mehr, als sie nutzen. Danach deckt man die Wunde mit einem sterilen Tuch ab und transportiert die Katze zum Tierarzt. Bei großflächigen oder tiefen Brandwunden besteht immer Schockgefahr. Gehen Sie also möglichst ruhig und schonend mit Ihrer Katze um. Denken Sie auch daran, wie schmerzhaft Verbrennungen sind. Es ist möglich, dass sich die Katze äußerst aggressiv verhält, kratzt oder gar zubeißt.

Vorbeugung
Von offenem Feuer (z. B. Kerzen) sollte man die Katze fernhalten. Auch das Kochen sollte möglichst ohne Miezes "Mithilfe" stattfinden.
Verschluckte Fremdkörper
Gerade beim Spielen passiert es immer wieder: Die Katze verschluckt einen Fremdkörper. Das kann glimpflich abgehen, aber auch zu lebensbedrohlichen Verlegungen der Speiseröhre und Darmverschlüssen oder Verletzungen im gesamten Magen-Darm-Trakt führen. Daher sollte man bei dem Verdacht, dass die Katze einen Fremdkörper verschluckt hat, immer den Tierarzt aufsuchen.

Mögliche Ursache
Katzen finden das Spiel mit einem Wollknäuel faszinierend. Aber dabei kann es dazu kommen, dass sie den Wollfaden verschluckt. Besonders schlimm ist es, wenn sich ein Teil des Fadens um den Zungengrund wickelt oder an einer Magenfalte hängen bleibt. Dann kann der Faden nicht mehr auf natürlichem Wege ausgeschieden werden. Da die Magen-Darm Motorik den Faden mit dem Speisebrei aber trotzdem weiterschiebt, besteht die Gefahr, dass die Darmschlingen regelrecht auf dem Faden aufgereiht und dann durchschnitten werden. Scharfe Gegenstände, wie zum Beispiel Knochenbruchstücke, können bereits die Speiseröhre, aber auch Magen und Darm verletzen.

Symptome
Hat sich ein Fremdkörper im Maul verfangen, beginnen die Katzen zu würgen und zu speicheln. Aber auch ein Fremdkörper, der bis in die Speiseröhre, den Magen oder den Darm gekommen ist, löst Würgen und Erbrechen aus. Verdächtig ist auch, wenn der Bauch der Katze schmerzempfindlich ist, z.B. beim Hochheben, und die Katze sich nicht mehr lösen mag.

Maßnahmen
Als Katzenhalter kann man meist nicht viel tun. Wichtig ist die Untersuchung des Mauls. Eventuell findet man hier einen Fremdkörper, der sich leicht entfernen lässt. Allerdings sollte man keine Gewalt anwenden, um das Tier nicht unter Stress zu setzen oder zu verletzen. Letztendlich muss eine Katze, bei der "Fremdkörperverdacht" besteht, rasch zum Tierarzt.

Vorbeugung
Man sollte nichts in der Wohnung herumliegen lassen, was ein Gefahrenpotenzial birgt. Insbesondere Geschenkbänder und Wollfäden werden von Katzen immer wieder geschluckt.

Erste Hilfe bei Hunden

Akutes Nierenversagen
Die Nieren dienen als lebenswichtige Filterstationen, die dem Blut giftige Abbauprodukte entnehmen und sie im Harn ausscheiden. Beim akuten Nierenversagen lässt diese Fähigkeit abrupt nach, der Harnfluss versiegt, und Giftstoffe sammeln sich im Blut an. Nur durch tierärztliche Soforthilfe kann ein Hund dann gerettet werden.

Mögliche Ursache
Als Hauptursachen kommen Durchblutungsstörungen der Nieren in Frage, beispielsweise bei Blutverlusten nach einem Unfall, nach Operationen oder bei Flüssigkeitsverlusten durch Verbrennungen. Außerdem kann die Aufnahme von Giftstoffen die Nieren akut schädigen, beispielsweise Ethylenglycol, das im Frostschutzmittel enthalten ist und von Hunden aufgrund des süßen Geschmacks gerne aufgeleckt wird. Ungeimpfte Hunde sind auch durch Leptospiren, die Erreger der Stuttgarter Hundeseuche, gefährdet, daneben gibt es eine Reihe weiterer Erreger.

Symptome
Im Gegensatz zum chronischen Nierenversagen tritt kein vermehrter Durst auf. Vielmehr verschlechtert sich abrupt das Allgemeinbefinden, d.h. der Hund zeigt Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schwäche und Apathie, der Harnabsatz verringert sich bzw. fehlt völlig, gelegentlich haben die Hunde starke Schmerzen in der Lendengegend und stehen oder liegen mit aufgekrümmtem Rücken.

Maßnahmen
Nur eine intensive tierärztliche Betreuung mit Infusionen, harnfördernden Medikamenten und Elektrolytausgleich kann einen Hund mit schwerem Nierenversagen retten. Der Patient sollte also möglichst umgehend in eine Tierklinik gebracht werden, die auf eine Notfallversorgung eingerichtet ist. Ist eine Vergiftung die Ursache, kann innerhalb der ersten 4-6 Stunden Erbrechen ausgelöst werden.

Vorbeugung
Bei größeren Flüssigkeitsverlusten, die die Funktion der Nieren beeinträchtigen können, etwa in Folge von Durchfall, Erbrechen oder Verbrennungen, sollte der Hund tierärztlich überwacht bzw. vom Besitzer genau beobachtet werden, um erste Anzeichen rechtzeitig zu erkennen, ebenso beim Vorliegen von Kreislaufproblemen. Die Aufnahme von Giftstoffen kann verhindert werden, indem der Hund von Tankstellen, Müllhalden oder ähnlichen Gefahrenzonen ferngehalten wird.
Atemstillstand
Bei Atemstillstand handelt es sich um einen äußerst dringenden Notfall: Um das Tier zu retten, muss innerhalb von 3-5 Minuten die Versorgung mit Sauerstoff wiederhergestellt werden. Doch auch ein Hund mit langsam zunehmender Atemnot, beispielsweise durch Kreislaufschaden, muss baldmöglichst versorgt werden.

Mögliche Ursache
Hunde können aufgrund einer Verletzung von Brustkorb oder Lunge rasch zunehmende Atemnot zeigen. Es kommt auch eine Verlegung der Atemwege in Frage, beispielsweise durch Fremdkörper oder durch Schleimhautschwellung nach einem Wespenstich. Besonders Unfallhunde sollten sorgfältig beobachtet werden, da sie manchmal erst nach Stunden eine Verschlechterung zeigen.

Symptome
Die Hunde atmen anfangs noch angestrengt mit weit zurückgezogenen Lefzen und gestrecktem Hals, die Zunge kann sich bereits bläulich einfärben. Die Atmung kann sowohl verlangsamt und angestrengt als auch schnell und oberflächlich sein. Sobald die Atemfrequenz unter 6 Züge je Minute sinkt, ist höchste Eile geboten.

Maßnahmen
Ist der Hund bewusstlos, legen Sie ihn auf die Seite, ziehen Sie die Zunge nach vorne und versuchen Sie, eventuell die Atemwege verlegende Fremdkörper zu entfernen, z.B. mit einem Löffelstiel. Schließen Sie das Maul mit der Hand und blasen Sie in die Nasenöffnung, bis sich der Brustkorb hebt. Lassen Sie anschließend die Luft wieder entweichen. Wiederholen Sie dies alle 3 Sekunden, bei Herzstillstand kombiniert mit Herzmassage im Sekundentakt. Bringen Sie den Hund schnellstmöglich zum Tierarzt.

Vorbeugung
Vermeiden Sie Unfälle: Erziehen Sie Ihren Hund verkehrssicher und gehen Sie in der Nähe von Straßen nur angeleint spazieren. Beobachten Sie den Hund sorgfältig nach einem vermeintlich glimpflichen Zusammenstoß und suchen Sie bei ersten Anzeichen den Tierarzt auf. Halten Sie Wespen und gefährdende Fremdkörper von Ihrem Hund fern.
Augenverletzungen
Mit Verletzungen am Auge ist nicht zu spaßen - auch wenn der Augapfel selbst unversehrt ist. Risse an Lidern müssen sofort fachmännisch genäht werden, damit keine Narben entstehen, die den Lidschluss beeinträchtigen.

Mögliche Ursache
Besonders häufig betroffen sind Jagdhunde, die in dichtem, evtl. auch dornigem Unterholz arbeiten oder Hunde, die anderweitig der Gefahr von Kopfverletzungen ausgesetzt sind.

Symptome
Blutende Verletzungen in der Umgebung des Auges sind leicht zu erkennen, ebenso ein Vorfall des Augapfels. Bei Verletzungen oder Fremdkörpern zeigt der Hund Blinzeln, Lichtscheue, Reiben am Auge, Tränenfluss und offensichtliche Schmerzäußerungen, daneben oft Appetitlosigkeit.

Maßnahmen
Offensichtliche Verletzungen sollten Sie mit einem feuchten Küchenhandtuch abdecken und den Hund sofort zum Tierarzt bringen. Ist äußerlich nichts erkennbar und lässt sich der Hund ins Auge sehen, können sie es vorsichtig auf Fremdkörper kontrollieren und gegebenenfalls versuchen, diese herauszuwaschen. Dazu gießen sie Wasser vorsichtig von oben auf das offengehaltene Auge. Bringt das keine Besserung oder steckt der Fremdkörper im Auge fest, muss der Hund zum Tierarzt. Üben Sie möglichst keinen Druck auf das Auge aus.

Vorbeugung
-
Bandscheibenvorfall
Eine dramatische Erkrankung, die oft aus heiterem Himmel kommt.

Mögliche Ursache
Dackel und andere kurzbeinige, chondrodystrophe Rassen sind besonders betroffen, da deren Kurzbeinigkeit auf einem Bindegewebsdefekt beruht, der auch die Bandscheiben betrifft. Grundsätzlich können jedoch auch andere Rassen erkranken.

Symptome
In schweren Fällen weigern sich die Tiere plötzlich, sich zu bewegen, können nicht mehr stehen und schreien laut auf, wenn man sie tragen will. Erstes Anzeichen ist oft ein aufgekrümmter Rücken.

Maßnahmen
Bei akutem Auftreten muss der Hund umgehend zum Tierarzt gebracht werden, um bleibenden Lähmungen zuvorzukommen. Um zusätzlichen Schaden zu vermeiden, sollte der Hund möglichst schonend transportiert werden, am besten auf einem Brett oder in einem von zwei Personen getragenen Handtuch.

Vorbeugung
Dackel sollten keinen starken Wirbelsäulenbelastungen wie z.B. Treppensteigen ausgesetzt werden. Nach einem Vorfall sind Reha-Maßnahmen sinnvoll. Bereits beim Kauf eines Rassetieres sollte man auf genug "Bodenfreiheit" achten.
Darmverschluss
Ein Darmverschluss entsteht meist durch die Aufnahme von Fremdkörpern, kann aber auch durch Tumoren verursacht werden, die die Darmpassage blockieren. Unfälle, Vergiftungen oder Infektionen im Bauchraum können zu einer Darmlähmung mit ähnlichem Verlauf führen.

Mögliche Ursache
Vor allem junge Hunde, die immer wieder spielerisch Gegenstände aufnehmen und abschlucken, sind gefährdet. Von Darmlähmung oder Tumoren sind jedoch auch ältere Tiere betroffen.

Symptome
Fast immer zeigen die Tiere Erbrechen und eine rasche Verschlechterung des Allgemeinbefindens. Kotabsatz kann noch vorhanden sein. Der Bauch schmerzt oft. Je näher am Anfang des Darmes der Verschluss lokalisiert ist, desto massiver sind die Beschwerden.

Maßnahmen
Bei länger andauerndem Erbrechen mit deutlichen Begleitsymptomen wie Verkriechen, Wimmern und Zittern sollten Sie möglichst rasch Ihren Tierarzt aufsuchen, insbesondere wenn der Hund zuvor mit Steinen, Spielzeug oder Ähnlichem gespielt hat, das er verschluckt haben könnte. Röntgenaufnahmen des Bauchraums zeigen dann vor der Verschlussstelle aufgegaste Darmschlingen und je nach Material auch einen Fremdkörper. In der Regel muss operiert werden.

Vorbeugung
Gewöhnen Sie dem Hund ab, Gegenstände aufzunehmen, und bieten Sie ihm als Alternative ungefährliche Kaumöglichkeiten wie Büffelhautknochen an. Räumen Sie Kinderspielsachen, Näh- und Strickzeug weg und füttern Sie keine Knochen, von denen Teile verschluckt werden können.
Durchfall, Virusdiarrhö
Parvo-Viren können bei jungen Hundewelpen einen starken Durchfall verursachen, der unbehandelt durch den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust rasch zum Tod führen kann.

Mögliche Ursache
Jedes Alter kann betroffen sein, besonders gefährdet sind aber junge Welpen, insbesondere, wenn sie nicht gegen Parvovirose geimpft sind. Doch auch bei geimpften Hunden kann es immer wieder einmal zu einer Erkrankung kommen.

Symptome
Wässriger, z.T. auch blutiger Durchfall sind stets ein Alarmzeichen. Oft kommt Erbrechen hinzu, die Hunde werden immer matter und können sich kaum noch auf den Beinen halten.

Maßnahmen
Am wichtigsten ist die Flüssigkeitszufuhr, am besten durch intravenöse Infusionen beim Tierarzt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Patienten nicht zu stark auskühlen. Meist ist ein mehrtägiger Aufenthalt in der Tierklinik mit intensivster Betreuung auch über Nacht erforderlich, um die Welpen zu retten.

Vorbeugung
Hundewelpen aus gefährdeten Beständen sollten mehrmals und frühzeitig gegen Parvovirose geimpft werden, am besten ab der 5.-6. bis zur 18. Lebenswoche in drei- bis vierwöchigen Abständen. Zusätzlich sind penible Sauberkeit und Desinfektionsmaßnahmen erforderlich, da das Virus sehr stabil ist und sich neue Würfe sonst leicht anstecken können. Bei geringem Infektionsrisiko reicht die Impfung in der 12.-15. Woche.
Eingespießte Fremdkörper
Fremdkörper in Maul und Rachen können durchaus lebensbedrohliche Verletzungen hervorrufen, etwa wenn ein großes Blutgefäß eröffnet oder die Atmung behindert wird.

Mögliche Ursache
Oft verletzen sich Hunde beim Spielen mit spitzen Stöckchen: Beim Fangen spießt sich ein Ende in den Boden und das andere in den Rachen des Hundes. Gelegentlich kann sich ein Fremdkörper auch zwischen den Zähnen oder im Rachen verkeilen.

Symptome
Der Hund verliert schlagartig das Interesse am Spiel, speichelt stark und blutet eventuell aus dem Maul. Verkeilte Fremdkörper versucht der Hund durch ständiges Wischen mit der Pfote zu entfernen.

Maßnahmen
Steckt der Fremdkörper zwischen den Zähnen, können Sie ihn vorsichtig entfernen. Rechnen Sie aber damit, dass der Hund Sie beißen könnte. Bei tieferliegenden, insbesondere blutenden Verletzungen muss der Hund unbedingt zum Tierarzt.

Vorbeugung
Dicke oder morsche Stöckchen, die leicht brechen, sind besser zum Spielen geeignet als dünnes, hartes, spitzes Holz. Sichern Sie durch Übungen außerdem, dass sich Ihr Hund jederzeit von Ihnen ins Maul fassen lässt.
Epileptische Anfälle
Hunde können, ähnlich wie Menschen, plötzliche epileptische Anfälle erleiden, welche sich mit nervösen Muskelzuckungen bemerkbar machen und teilweise zu schweren Krampfanfällen mit Bewusstseinsstörungen führen können. Dabei erscheint der Anfall oft schlimmer, als er für den Hund ist.

Mögliche Ursache
-

Symptome
Der Hund wird unruhig und sucht engen Kontakt zu seiner Bezugsperson. Ohne eine weitere Ankündigung fällt er auf die Seite und zuckt stark mit den Beinen. Dabei verdreht er die Augen und kann Kot und Urin absetzen. Nach wenigen Minuten ist der Anfall meist vorüber. Kurze Zeit darauf ist der Hund wieder fit und verlangt nach Futter und Wasser. Dauert der Anfall länger als 2 Minuten, sollten Sie mit dem Hund sofort den Tierarzt aufsuchen.

Maßnahmen
Schaffen Sie dem Hund Platz und versuchen Sie nicht, ihn zu berühren. Reden Sie ihm zu. Notieren Sie sich Datum und Dauer des Notfalls für den Tierarzt. Lassen Sie bei ihm durch einen Labortest die Ursachen klären. Oft ist jedoch das Gehirn selbst verantwortlich. Bei zu langen und zu häufigen Anfällen wird Ihr Tierarzt Ihnen den Einsatz eines Epilepsiemittels empfehlen.

Vorbeugung
Generell ist keine Vorbeugung möglich. Allerdings sollten Sie berücksichtigen, dass Belastungen und Veränderungen im Tagesablauf bei empfänglichen Hunden zu Anfällen führen können. Medikamente können jedoch die Anfälligkeit bei vielen Hunden herabsetzen.
Gebärmuttervereiterung 
Die Gebärmuttervereiterung oder Pyometra entwickelt sich anfangs meist schleichend, wird daher oft erst im Spätstadium bemerkt und kann dann zu einem lebensbedrohlichen Notfall werden. Die Gebärmutter füllt sich mit eitrigem Sekret und kann armdick anschwellen. Ins Blut übertretende Giftstoffe der Eitererreger bedingen eine rasche Verschlechterung des Allgemeinbefindens bis hin zum Kreislaufschock.

Mögliche Ursache
Betroffen sind unkastrierte Hündinnen nach Eintritt der Geschlechtsreife, die oft bereits mehrmals läufig waren. Gelegentlich geht der Eiterung ein hormoneller Eingriff in das Zyklusgeschehen voraus, beispielsweise eine Läufigkeitsunterdrückung durch Spritzen.

Symptome
Anfangs ist kaum etwas zu bemerken, gelegentlich zeigt sich eitriges Sekret an der Scheide. Die letzte Läufigkeit liegt meist ein bis zwei Monate zurück. Im fortgeschrittenen Stadium ist das einzige Anzeichen oft starker Durst. In schweren Fällen wirkt die Hündin abgeschlagen und matt, ihr Zustand verschlechtert sich zusehends.

Maßnahmen
Wenn Ihnen starker Durst an Ihrer Hündin auffällt, sollten alle Alarmglocken läuten. Vermehrter Wasserkonsum ist niemals ein harmloses Zeichen, auch wenn nicht immer eine Pyometra dahintersteckt. Lassen Sie sich baldmöglichst einen Termin beim Tierarzt geben, damit dieser die Hündin untersuchen und ggf. operieren kann. Ist bereits das Allgemeinbefinden beeinträchtigt, handelt es sich um einen Notfall. Dann sollten Sie keine Zeit verlieren.

Vorbeugung
Die sicherste Maßnahme ist die Kastration. Bei Zuchthündinnen ist das natürlich keine Option, hier sollte man auf Hormonspritzen zur Zyklusbeeinflussung verzichten, regelmäßig auf Scheidenausfluss achten und den Wasserkonsum aufmerksam verfolgen - mehr als 100 ml je Kilogramm Körpergewicht täglich sind bedenklich. Außerdem ist es sehr hilfreich, sich Aufzeichnungen zum Zyklus der Hündin zu machen. Denn oft zeigen sich schon frühzeitig Abweichungen vom normalen Zyklusverlauf, beispielsweise eine Verlängerung der Läufigkeit.
Gebärmuttervorfall
Der Gebärmuttervorfall steht in engem Zusammenhang mit einer Geburt. Dabei stülpen sich beim Hund beide Hörner des Uterus (lateinischer Name für Gebärmutter) in sich selbst ein und treten durch die Scheide mehr oder weniger stark nach außen. Die Schleimhaut liegt sichtbar an der Außenseite, da das Innere nach außen umgekehrt ist. Ein derartiger Vorfall muss ohne Umschweife dem Tierarzt vorgestellt werden.

Mögliche Ursache
Meist trifft ein solcher Vorfall Hündinnen am Ende einer Geburt. Es kann aber auch sein, dass sich ein Gebärmuttervorfall schon während der Geburt ereignet. Oft ist eine erschlaffte Gebärmutter die Ursache, die durch starken Druck der Bauchmuskeln nach außen gepresst werden kann. Dieser Vorgang ist normalerweise nur innerhalb der ersten zwölf Stunden nach einer Geburt möglich, weil der Geburtskanal dann noch völlig geöffnet ist.

Symptome
Es können verschiedene Grade bei Vorfällen beobachtet werden. Das reicht von einem kleinen Wulst am Scheidenausgang über ein fleischfarbenes, ballonartiges Gebilde, das aus der Scheide hervordrängt, bis zu einem vollständig umgestülpten Uterus. Dieser hat gewisse Ähnlichkeit mit einem Darm, da die Schleimhaut seiner Innenseite nach außen gekehrt ist.

Maßnahmen
Da die Hündin bestimmt versuchen wird, die Gebärmutter zu belecken und sogar anzuknabbern, ist es unbedingt zu empfehlen, den Vorfall mit sauberen, feuchten und kühlen Tüchern zu bedecken. Dadurch kann auch ein weiteres Anschwellen hinausgezögert werden. Dann muss die Hündin sofort zum Tierarzt gebracht werden, der eventuell Gebärmutter und Eierstöcke durch eine Operation entfernt, vor allem wenn es sich um einen größeren Vorfall handelt.

Vorbeugung
Eine sinnvolle Vorbeugung gibt es nicht, da häufig eine Bindegewebsschwäche eine Rolle spielt, was nicht vorhersehbar ist.
Geburtsschwierigkeiten
Es sollte ein freudiges Ereignis sein. Doch dann das: Die Hündin presst und presst, aber kein Welpe kommt heraus oder die ersten Welpen werden problemlos geboren, aber dann bleiben die Wehen aus.

Mögliche Ursache
Stress ist einer der häufigsten Gründe für Geburtsschwierigkeiten. Darum: Wenn die Hündin wirft, sind Ruhe und Geduld die erste Hunde-Halter-Pflicht. Kranke und erschöpfte Hündinnen sind oft zu schwach für die Geburt. Schließlich können die Welpen zu groß für den Geburtskanal sein.

Symptome
Bei hohem Fieber, bei übelriechendem Ausfluss oder wenn die Hündin sehr erschöpft wirkt, sollte sofort der Tierarzt verständigt werden. Auch wenn die Hündin länger als eine Stunde presst, ohne dass der erste Welpe geboren wird, oder wenn zwischen den Geburten der letzten Welpen mehr als 3-4 Stunden liegen, können Geburtsschwierigkeiten vorliegen.

Maßnahmen
Man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Ruhig bleiben! Bevor Sie Ihre Hündin ins Auto packen und zum Tierarzt fahren, rufen Sie ihn an und schildern Sie ihm genau das Problem. Führen Sie während der Geburt Protokoll und notieren Sie genau die Uhrzeiten. Denn unser Zeitgefühl ist nicht zuverlässig und in der Aufregung kommen uns fünf Minuten wie eine Ewigkeit vor. Erst wenn der Tierarzt es sagt, bringen Sie ihm die Hündin.

Vorbeugung
Schon während der Trächtigkeit sollte die Hündin tierärztlich betreut werden. Über den normalen Geburtsablauf sollten Sie sich vorher genau informieren.
Hitzschlag
Bei sommerlichen Temperaturen leiden auch Hunde unter der Hitze. Ihr Fell schützt die Haut zwar vor direkter Sonneneinstrahlung, erschwert aber die Wärmeabgabe. Direkte Sonneneinstrahlung ohne Rückzugsmöglichkeit kann rasch zu einem Hitzschlag führen.

Mögliche Ursache
Vor allem ältere oder kreislaufgeschädigte Hunde sind an schwülen Tagen gefährdet. Aber grundsätzlich kann jeder Hund einen Hitzschlag erleiden, der ungeschützt der Sonne oder hohen Temperaturen ausgesetzt ist, beispielsweise im Inneren eines Autos.

Symptome
Ein Hitzschlag zeigt sich durch starkes Hecheln, Bewegungsstörungen und Taumeln. Ein Blick aufs Zahnfleisch zeigt die intensiv hellrot gefärbten Schleimhäute. Im fortgeschrittenen Stadium tritt Erbrechen, Schock und Bewusstlosigkeit ein.

Maßnahmen
Der Hund, insbesondere dessen Kopf, muss umgehend abgekühlt werden, am besten durch Abbrausen mit kaltem Wasser. Massieren Sie die Gliedmaßen, um den Kreislauf anzuregen. Bei Anzeichen für einen Schock (schnelle Atmung, rasender Puls, blasse Schleimhäute, die nach Druck mit dem Finger erst nach über zwei Sekunden wieder rosafarben werden) muss der Hund schnellstmöglich zum Tierarzt gebracht werden.

Vorbeugung
An schwülen (auch bewölkten) Tagen sollten Hunde weder längere Spaziergänge oder gar Fahrradtouren machen noch im Auto zurückbleiben. Bei Aufenthalt im Freien müssen sie stets Zugang zu Schattenplätzen und genug frisches Trinkwasser zur Verfügung haben.
Insektenstich
Bienen, Wespen, Hummeln - im Sommer summt und brummt es überall. Fühlen sich die mehr oder weniger friedfertigen Insekten in die Enge getrieben, gebrauchen sie ihren Stachel als wirksame Waffe. So ein Insektenstich ist nicht nur schmerzhaft. Er kann zum Notfall werden, wenn der Hund allergisch auf das Insektengift reagiert oder im Rachenraum gestochen wird.

Mögliche Ursache
Alle Hunde können gestochen werden. Besonders gefährdet sind junge neugierige Hunde, die noch naiv die Welt erkunden, und eingefleischte Fliegenjäger - sie machen keinen Unterschied zwischen stechenden und nicht stechenden Insekten.

Symptome
Wenn der Hund plötzlich aufjault, sich heftig leckt oder beknabbert, könnte ein Insektenstich dahinter stecken. Suchen Sie Ihr Tier nach Schwellungen ab. Schwellungen im Gesicht erkennt man am leichtesten, wenn man die beiden Gesichtshälften miteinander vergleicht. Hat das Insekt im Rachenraum zugestochen, wird der Hund würgen und schwer atmen, eventuell auch husten und sabbern.

Maßnahmen
Falls noch ein Stachel in der Haut steckt, entfernen Sie ihn vorsichtig mit einer Pinzette. Kühlen Sie die Stichstelle mit feuchtkalten Tüchern oder Eisbeuteln. Man kann auch eine halbe Zwiebel mit der Schnittstelle auf die Stichstelle drücken - dieses Hausmittel lässt die Schwellung oft abklingen. Bei einem Stich in den Rachenraum legen Sie Eisbeutel von außen auf den Kehlgang und den Kehlkopfbereich. Fahren Sie sofort zum Tierarzt, denn es besteht Erstickungsgefahr! Das gilt auch, wenn der Hund Atemnotsymptome zeigt, dann könnte eine Allergie vorliegen.

Vorbeugung
Verbieten Sie Ihrem Hund konsequent, nach Fliegen zu schnappen, und lassen Sie ihn nie lange unbeaufsichtigt im Freien.
Knochenbruch
Am häufigsten sind Knochenbrüche an den Gliedmaßen, aber auch Kiefer- und Rippenbrüche sind nicht selten. Lebensbedrohlich können Schädel- und Wirbelbrüche sein. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen geschlossenem und offenem Bruch. Beim geschlossenen Bruch ist der Knochenbruch noch von Haut bedeckt, beim offenen Bruch ist eine äußere Wunde sichtbar - es besteht Infektionsgefahr.

Mögliche Ursache
Autounfälle und Stürze verursachen die meisten Knochenbrüche. Junge, ungestüme Hunde sind naturgemäß unfallgefährdeter als ältere, ruhige Tiere. Da bei einem Unfall ungeheure physikalische Kräfte auf den Körper einwirken, muss man auch immer mit Verletzungen anderer Organe und der Gefahr des Schocks rechnen.

Symptome
Knochenbrüche gehen mit großen Schwellungen und starken Schmerzen einher. Bei einem Beinbruch belastet der Hund das betroffene Bein nicht mehr, manchmal wirkt es verdreht. Bei Schädel- oder Kieferbrüchen fällt die Asymmetrie des Gesichts bzw. des Kopfes auf. Verletzungen der Wirbelsäule führen in der Regel zu Lähmungen, aber Vorsicht: Ein aufgekrümmter Rücken und hart angespannte Rückenmuskulatur können auch auf einen Wirbelbruch hinweisen. Rippenbrüche verursachen Atembeschwerden, der Brustkorb des Hundes ist äußerst schmerzhaft.

Maßnahmen
Möglichst nicht bewegen ist die Devise bei allen Knochenbrüchen. Leider sind Tragen in der Regel nicht zur Hand, wenn ein Unfall geschieht. Sie können sich mit einem Brett behelfen und den Hund mit Seilen oder Gürteln darauf festbinden. Bei Brüchen der Gliedmaßen bis zum Ellbogen (Vorderbein) oder bis zum Sprunggelenk (Hinterbein) können Sie versuchen, eine Schiene anzulegen. Lassen Sie aber bitte von dem Versuch ab, wenn das Bein verdreht ist oder der Hund starke Schmerzen hat. Offene Brüche sollten steril abgedeckt werden. Bei Rippenbrüchen transportieren Sie den Hund auf der verletzten Seite liegend. Der Hund kann so leichter atmen. Denken Sie auch an den Selbstschutz: Selbst der liebste Hund kann beißen, wenn er starke Schmerzen hat.

Vorbeugung
An Straßen sollte der Hund grundsätzlich angeleint werden. Poröse Knochen, wie sie bei bestimmten Krankheiten und bei schlechter Ernährung (reiner Fleischnahrung) entstehen, können leicht brechen. Mit der richtigen Fütterung und leichtem Aufbautraining kann man dem vorbeugen.
Magendrehung
Die Magendrehung ist ein akuter Notfall, bei dem der stark gefüllte Magen seine Lage verändert und dabei Ein- und Ausgang abschnürt. Die entstehenden Gase blähen den Magen ballonartig auf, bis dieser Blutgefäße abdrückt, die Atmung erschwert und zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufversagen führt. Rechtzeitiges Erkennen und rasches Handeln sind daher sehr wichtig.

Mögliche Ursache
Gefährdet sind vor allem größere Hunderassen. Oft hat der Hund kurz nach einer üppigen Mahlzeit ausgelassen gespielt oder war starkem Stress ausgesetzt. Eine verzögerte Entleerung des Magens kann ebenfalls zur Entstehung beitragen.

Symptome
Der Hund ist unruhig, versucht erfolglos, sich zu erbrechen, und zeigt zunehmend Atemnot. Der aufgegaste Magen ist kurz hinter dem Rippenbogen als riesiger harter Ballon zu spüren. Besteht bereits ein Kreislaufschock, bricht der Hund zusammen, seine Schleimhäute sind blass und die Gliedmaßen kalt.

Maßnahmen
Suchen Sie schnellstmöglich einen Tierarzt oder eine Tierklinik auf. Das Leben des Hundes ist oft nur durch eine sofortige Operation zu retten. Erste Hilfe durch den Besitzer ist hier verlorene Zeit.

Vorbeugung
Anfällige Hunde sollten die Tagesration auf zweimal verteilt bekommen und sich nicht unmittelbar nach dem Füttern wälzen oder herumtoben. Damit die Magendrehung sich nicht unbemerkt nachts entwickeln kann, sollte die Fütterung nicht zu spät am Abend stattfinden.
Pfotenverletzungen 
Kleinere Verletzungen können zwar schmerzhaft sein, gehören aber nicht unbedingt zu den Notfällen. Bei offenen Brüchen, tiefen Schnittwunden, starken Blutungen oder ausgedehnten Verletzungen hingegen sollten Sie rasch handeln.

Mögliche Ursache
Hunde können sich beim Auslauf oder Herumtoben z.B. durch Glasscherben verletzen, oft ist die Ursache aber auch ein Verkehrsunfall oder eine Beißerei.

Symptome
Der Hund lahmt und setzt das betroffene Bein nur noch kurz oder gar nicht mehr auf. Dann sollte man das Bein an der Pfote beginnend auf Wunden oder Blutungen untersuchen. Findet sich keine Verletzung, kann das Lahmen auch durch Gelenkerkrankungen verursacht werden.

Maßnahmen
Bei starken Blutungen sollte das Bein abgebunden werden, in leichteren Fällen genügt es, die Wunde unter fließendem Wasser vorsichtig zu säubern und anschließend zu verbinden, bevor man einen Tierarzt aufsucht. Polstern Sie zwischen den Zehen und rund um das Bein mit Watte ab und ziehen Sie die ersten Lagen des Verbands nur leicht an, um das Bein nicht abzuschnüren.

Vorbeugung
Leinen Sie den Hund an, wenn sich Glasscherben in der Nähe befinden könnten. Zur Sicherheit kann auch ein Schnellverband (z.B. von Medi-Cheval) bei Wanderungen oder längeren Spaziergängen mitgeführt werden.
Plötzliches Erblinden 
Während ein allmählicher Verlust des Augenlichts bei Hunden ganz unbemerkt vor sich gehen kann, äußert sich ein plötzliches Erblinden meist dramatisch. Da einige der möglichen Ursachen gut behandelbar sind, sollte der Hund umgehend einem Augenspezialisten vorgestellt werden.

Mögliche Ursache
Plötzliches Erblinden kann z.B. die Folge von Unfällen oder einer Aufnahme von Rattengift sein, wenn daraufhin Blutungen im Auge auftreten. Es kommen aber auch infektiöse Ursachen in Frage, daneben erbliche Schäden des Augenhintergrundes, Glaukom (Grüner Star) durch erhöhten Augeninnendruck, Hormonstörungen (Diabetes mellitus) oder Bluthochdruck.

Symptome
Deutlich tritt die Erkrankung erst in Erscheinung, wenn die Sehfähigkeit auf beiden Augen vollständig erloschen ist. Das kann innerhalb von Stunden geschehen, etwa bei einem akuten Glaukom-Anfall, kann sich aber auch über Tage oder noch langsamer entwickeln. Der Hund wirkt unsicher, läuft gegebenenfalls gegen Hindernisse oder weigert sich überhaupt, vorwärts zu gehen, wenn er nicht in vertrauter Umgebung ist. Er reagiert nicht, wenn z.B. ein Wattebausch vor seiner Nase fallen gelassen wird. Die Augen können völlig unverändert sein, können aber auch eine deutliche Entzündung bzw. Rötung und/oder stark erweiterte Pupillen aufweisen.

Maßnahmen
Entscheidend ist in solchen Fällen eine rasche und genaue Diagnose, idealerweise durch einen Fachtierarzt für Augenheilkunde. Geht das Problem z.B. auf eine Infektion zurück, wird er die Erreger und die Entzündung gezielt bekämpfen. Bei Glaukom lässt sich durch Medikamente der Augendruck senken. Bei erblichen Ursachen ist das Erblinden nicht behandelbar, da sich die Zerstörung der Netzhaut am Augenhintergrund nicht aufhalten lässt.

Vorbeugung
Rassen mit erblichen Augendefekten müssen einer disziplinierten züchterischen Auslese unterworfen werden, um eine Verbreitung der Erbanlagen zu stoppen. Bei Veränderungen am Auge, z.B. beginnender Eintrübung der Linse oder Reiben mit der Pfote, sollte stets ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Schock
Unter Schock, im engeren Sinne Kreislaufschock, versteht man allgemeines Kreislaufversagen. Jeder Schock bedeutet höchste Lebensgefahr und bedarf sofortiger Maßnahmen.

Mögliche Ursache
Es gibt keine Altersgrenze. Die auslösenden Faktoren sind vielgestaltig. Häufige Ursachen sind Blutungen (nach außen wie nach innen), Erbrechen, Durchfall, Verbrennungen und Überhitzung, also hohe Flüssigkeitsverluste, aber auch Überempfindlichkeitsreaktionen, zum Beispiel auf Medikamente oder Insektenstiche.

Symptome
Die Anfangssymptome sind schneller Puls (spürbar an der Innenseite des Oberschenkels), beschleunigte Atmung, blasse Schleimhäute, leichte Untertemperatur, kalte Gliedmaßen und Ohren. Diese Symptome steigern sich. Der Puls wird flacher, der Herzschlag schwächer, die Körperoberfläche ist kalt und der Hund ist benommen oder sogar reaktionslos.

Maßnahmen
Ein Schock erfordert sofortige Behandlung vor allen anderen Notfallmaßnahmen. Lagern Sie das Tier auf der Seite mit gestrecktem Kopf und heben Sie Becken und Hinterläufe mit Hilfe eines Kissens oder Ähnlichem etwas an. Blutungen müssen unbedingt durch einen Druckverband gestillt werden, eine Decke schützt vor weiterer Unterkühlung. Es ist unbedingt erforderlich, den Hund sofort zum Tierarzt zu bringen, der eine gezielte Behandlung durchführt.

Vorbeugung
Eine Vorbeugung ist schwierig, da ein Schock meist durch unvorhergesehene Dinge ausgelöst wird, wie zum Beispiel Unfälle oder allergische Reaktionen. Am wichtigsten ist die rasche Erkennung und sofortige tierärztliche Versorgung.
Starke Blutung 
Um größere Blutverluste zu verhindern, müssen starke Blutungen umgehend versorgt werden, insbesondere bei pulsierend hervorströmendem hellrotem Blut (Arterienblutung).

Mögliche Ursache
Hunde können durch Unfälle im Straßenverkehr, aber auch durch Schnitt-, Schuss- oder Bissverletzungen Blut verlieren. Besteht eine erhöhte Blutungsneigung durch eine Gerinnungsstörung, kann es auch zu spontanen Blutungen, z.B. aus der Nase, kommen.

Symptome
Äußerliche Blutungen fallen meist sofort auf, innere Blutungen geben sich erst später zu erkennen, meist durch Blässe, Apathie, evtl. auch Anzeichen eines Kreislaufschocks (kalte Beine, rasender Puls, verzögerte Füllung nach Druck auf das Zahnfleisch). Eine Gerinnungsstörung lässt sich durch eine Blutuntersuchung ermitteln.

Maßnahmen
Kleinere Blutungen kommen in der Regel von selbst zum Stillstand. Gefährlich sind pulsierende arterielle Blutungen, die durch einen Druckverband vorübergehend gestillt werden sollten, während der Hund zum Tierarzt gebracht wird. Notfalls kann während des Transports auch ein sauberes Hand- oder Taschentuch auf die Wunde gepresst oder ggf. ein betroffenes Bein abgebunden werden.

Vorbeugung
Zur Vermeidung von Unfällen, besonders bei erhöhter Blutungsneigung, sollten Sie Gefahrensituationen bewusst meiden und den Hund angeleint lassen.
Unterkühlung 
Bei Minusgraden sind die meisten Hunde durch ihr Fell gut geschützt. Fallen sie aber in eisiges Wasser, können sie ebenso wie Menschen rasch auskühlen. Bei extremen Temperaturen sind auch örtliche Erfrierungen an Ohren, Pfoten und Schwanz möglich.

Mögliche Ursache
Welpen, alte Hunde und Unfallpatienten, daneben Nackthunde und kleinere Hunderassen mit kurzem Fell tolerieren Kälte am wenigsten. Werden sie durch und durch nass, wird die Kälte allerdings für alle Hunde gefährlich.

Symptome
Unterkühlte Hunde zittern, atmen flach und haben einen langsamen, schwachen Puls (spürbar an der Innenseite des Oberschenkels). Das Bewusstsein kann bereits getrübt sein. Durch Messung der Rektaltemperatur lässt sich die Unterkühlung am sichersten nachweisen, der Normalbereich liegt zwischen 38,0 °C und 39,0 °C.

Maßnahmen
Bei starker Unterkühlung bringen warme Bäder (aber nicht über 40 °C) den Körper schonend wieder auf Normaltemperatur, anschließend muss der Hund gründlich abgetrocknet und evtl. mit einer Wärmelampe bestrahlt werden. Liegt die Körpertemperatur unterhalb von 36 °C, sollte der Tierarzt eingreifen, der auch warme Infusionen verabreichen kann. Gleiches gilt für Erfrierungen. Welpen, die ohne Mutter aufgezogen werden, brauchen auf jeden Fall eine Wärmelampe, die aber wegen der Verbrennungsgefahr nicht zu nahe stehen darf.

Vorbeugung
Meiden Sie bei Spaziergängen im Winter brüchige Eisflächen und Gewässerränder, lassen Sie den Hund angeleint und bleiben Sie nicht zu lange draußen.
Verbrennungen 
Die Vierbeiner der Rettungshundestaffel Wesel wissen, wie man durch Flammenreifen springt, ohne sich die Pfoten zu verbrennen. Andere Hunde hingegen machen oft unliebsame Bekanntschaft mit dem Feuer.

Mögliche Ursache
Gefährdet sind Hunde bei Hausbränden, bei Unfällen in der Küche, z.B. durch siedendes Wasser oder heißes Öl, aber auch bei elektrischem Stromschlag, wenn Welpen z.B. stromführende Kabel benagen.

Symptome
Bei leichten Verbrennungen rötet sich die Haut, und die Haare sind versengt oder verbrüht. Ist die Hitzeeinwirkung größer, bilden sich Blasen bis hin zu großflächigem Verlust der Oberhaut und verkohlten Rändern. Brandwunden durch Stromschlag haben ein helles Zentrum mit gerötetem Rand.

Maßnahmen
Spülen Sie die betroffenen Körperstellen sofort 20 Minuten lang mit fließendem kaltem Wasser. Offene Wunden sollten dann mit sterilen Mullbinden oder einem frischen Handtuch abgedeckt werden. Tragen Sie keine Brandsalbe auf, sondern bringen Sie den Hund zum Tierarzt. Großflächige Verbrennungen haben eine schlechte Prognose, da auch nach Tagen noch Komplikationen durch den Flüssigkeitsverlust und die Entzündungsreaktion der Haut auftreten können.

Vorbeugung
Lassen Sie Hunde nicht in der Küche allein, wenn Herd oder Friteuse in Betrieb sind. Decken Sie stromführende Kabel ab oder besprühen Sie sie mit einem bitter schmeckenden Spray. Legen Sie beim Grillen den Rost außerhalb der Reichweite des Hundes ab.
Vergiftungen 
Trotz größter Vorsichtsmaßnahmen kommt es immer wieder einmal zu Vergiftungen. Klassisches Beispiel sind mit Rattengift präparierte Köder, die auch Hunde anlocken. Für den Notfall sollten Sie die Telefonnummer einer Giftnotrufzentrale (z.B. GIZ-Nord, Universität Göttingen, Tel. 05 51/3 83 18 81) und natürlich die Telefonnummer Ihres Haustierarztes greifbar haben.

Mögliche Ursache
Vergiftungen kommen oft bei Hunden vor, die unbeaufsichtigt sind und Zugang zu potentiellen Gefahrenquellen, wie Mülltonnen, Industriearealen, Autowerkstätten, Schädlingsbekämpfungsmitteln oder Medikamenten haben. Aber auch beim Spazieren gehen an der Leine kann es zur Giftaufnahme kommen, wenn es sich um attraktive Substanzen wie z.B. Rattengift-Köder handelt.

Symptome
Das Erscheinungsbild ist abhängig von dem jeweils aufgenommenen Stoff und dementsprechend vielgestaltig. Mögliche Alarmzeichen sind Zittern, Speicheln, Unruhe, Bewegungsstörungen, Erbrechen, Durchfall und Atemnot mit Tendenz zur Verschlechterung.

Maßnahmen
Wenn die Aufnahme des Stoffes erst vor kurzem stattfand, kann der Tierarzt durch eine Spritze Erbrechen auslösen. Gegebenenfalls sollte eine Probe des Giftes mitgebracht werden. Liegt die Giftaufnahme bereits mehrere Stunden zurück, wird der Tierarzt versuchen, den Patienten zu stabilisieren, bzw. ein Gegengift verabreichen, falls es eines gibt.

Vorbeugung
Halten Sie Medikamente, Tabak, Lösungsmittel, Haushaltsreiniger u.ä. gut verschlossen, lassen Sie den Hund auf gefährlichem Terrain, z.B. in der Nähe von Industrie oder besprühten Feldern, nicht frei laufen und gewöhnen Sie ihm schon frühzeitig ab, Unbekanntes aufzunehmen.

Quelle: „Ein Herz für Tiere“, Gong Verlag GmbH & Co KG

Auf dieser Seite haben wir für häufiger auftretende Tiernotfälle eine Übersicht über notwendige erste Hilfemaßnahmen zusammengestellt.

Zu den Erste Hilfemaßnahmen der einzelnen Tierarten:
Katzen
Hunde