Illegaler Welpenhandel

Illegaler Welpenhandel

Bitte werft uns nicht über den Zaun… und bindet uns nicht an einen Baum…

Lasst uns wenigstens unseren Namen und gebt uns persönlich im Tierheim ab. Man wird deshalb nicht verurteilt und es entstehen keine Kosten!

Der Welpenhandel boomt seit der Corona-Pandemie. Tierheime wie auch qualifizierte Züchter*innen werden mit Anfragen überschwemmt. Verständlich – ist der Hund doch des Menschen bester Freund, Seelentröster in der Not und eine willkommene Abwechslung in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling. Allein im Corona-Jahr 2020 sind laut Angaben des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) über 20% mehr Hunde in Deutschland angemeldet worden als in den Vorjahren. Doch zu unserem großen Bedauern werden auch mehr oder weniger seriöse Online-Portale mit Anfragen geflutet. Oftmals erkennen die Nutzer*innen nicht einmal, dass es sich der von ihnen besuchten Seite um eine Plattform für illegalen Welpenhandel handelt, der mittlerweile die drittgrößte gesetzeswidrige Einkommensquelle innerhalb der EU ist. Gerade in Osteuropa werden Welpen vielerorts unter schlimmsten Bedingungen „produziert“, die Hundebabys viel zu früh von ihren Müttern getrennt und – oftmals krank – mit gefälschten Impfpässen quer durch Europa transportiert. Von Tierschutz fehlt jede Spur! Zudem sehen sich die neuen Besitzer*innen mit horrenden Tierarzt-Kosten und teils auch mit dem bevorstehenden Tod ihres neuen Familienmitglieds konfrontiert. Das Leid der Hundewelpen kann nur durch strikte Grenzkontrollen, konsequentes Durchgreifen in den Ländern vor Ort und harte Strafen für die Verantwortlichen beendet werden. Und auch wir alle können mithelfen, indem Welpen nur von seriösen Züchter*innen gekauft oder im Tierheim adoptiert werden. Diese Checkliste soll euch dabei helfen, illegalen Welpenhändler*innen keine Chance zu geben:
  1. Übergabe nur beim Verkäufer/ bei der Verkäuferin zu Hause! Denn: wer sich irgendwo im Grünen auf einem Parkplatz trifft oder den Welpen sogar bis zur Haustür „liefert“, hat wahrscheinlich etwas zu verbergen.
  2. Immer vorab die Elterntiere anschauen, insbesondere die Welpenmutter! Denn: nicht selten werden Hündinnen als „Gebärmaschinen“ missbraucht und werden unter schlechten Bedingungen gehalten.
  3. Vorsicht bei großer Auswahl an Welpen unterschiedlichen Alters und verschiedener Rassen! Denn: in diesem Fall ist der/ die Anbieter*in i. d. R. nur Zwischenhändler und kein verantwortungsvoller Züchter.
  4. Welpen müssen zwischen 9 und 12 Wochen alt sein (bei Einfuhr aus einem EU-Land wegen der vorgeschriebenen Tollwut-Impfung 15 Wochen)! Denn: Erst in diesem Alter ist die Entwicklung der Kleinen soweit fortgeschritten, dass sie von ihren Wurfgeschwistern und ihrer Mutter getrennt werden können.
  5. Auf Impfpass mit schlüssigen Eintragungen (bzw. EU-Heimtierausweis mit Gesundheitszeugnis) achten! Denn: ein offensichtlich schlechter Gesundheitszustand bzw. ein fehlender Impfnachweis sind mit großer Wahrscheinlichkeit Hinweise auf ein unseriöses Angebot.
  6. Der Preis spielt eine Rolle! Denn: Ein Betrag, der deutlich unter den Forderungen seriöser Züchter*innen liegt, weist auf Welpen als „Massenware“ hin.
  7. Einen Kauf- bzw. Schutzvertrag abschließen! Denn: dort haltet ihr alle wichtigen Details zum Hund fest, aber auch die Personalien von Käufer*in und Verkäufer*in. Achtet unbedingt auf die korrekte Übertragung der Personalausweisnummer. Darüber ist der/die Händler*in im Fall der Fälle später auffindbar.
  8. Einen Welpen niemals aus Mitleid kaufen! Denn: das ist die Masche vieler illegaler Welpenhändler*innen. Sie tischen rührselige Lügengeschichten auf, weshalb der Vierbeiner so schnell und unkompliziert abzugeben ist. Statt den Handel weiter anzukurbeln, meldet  den Vorfall bei der Polizei oder dem Veterinäramt. So helft ihr dabei, die Tiere zu retten und zugleich auch den Übeltätern das Handwerk zu legen.
Ein Erklärvideo zum Thema illegaler Welpenhandel hat die Kindergruppe des Tierheims Bremen mit viel Liebe zum Detail gestaltet:

Ebenfalls sehenswert ist der kurze Animationsfilm der AG Welpenhandel: 

Weitere informative, etwas längere Reportage-Beiträge zum Thema illegaler Welpenhandel findet ihr beispielsweise hier: 

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